Mut zur Farbe
Wenn im privaten Raum die Farbauswahl oftmals von persönlichen Vorlieben bestimmt ist, steht in öffentlichen Räumen die Funktion im Vordergrund. Ein einfaches Beispiel bietet der Vergleich der Geschäftsmodelle eines Fast Food Restaurants und des gemütlichen Italieners: „Aggressive Farben“ ermuntern zum baldigen Überlassen der Plätze an die nachfolgenden Gäste, die „warmen Farben“ im italienischen Ristorante animieren eher zur Bestellung einer weiteren Flasche Wein.
5 Tipps zur Raumgestaltung mit Farben
1. Raumwirkung beeinflussen
Die Helligkeit der Farbtöne beeinflußt die Wahrnehmung von Räumen hinsichtlich Größe und Höhe. Dunkle Farbtöne lassen Wände und Decke optisch näher rücken, helle Farbtöne lassen Räume größer und höher erscheinen. Die Farbe des Bodens ist hierfür nicht entscheidend. Sie vermittelt Solidität (dunkel) bzw. Leichtigkeit (hell).
Verwenden Sie also gezielt helle und dunkle Farbtöne um den Eindruck von Räumen hinsichtlich Größe und Weitläufigkeit zu beeinflußen.
2. Stimmung erzeugen
Es wird unterschieden zwischen warmen und kalten Farben. Als warme Farben gelten Braun-, Rot- und Gelbtöne, als kalte Farben Blau- und Grüntöne. Generell wirken warme Farben eher anregend, während kalte Farben eher beruhigen.
Wählen Sie eine Haupfarbe aus, die im Raum dominiert und die gewünschte Stimmung erzeugt. Dabei entscheidend ist die Funktion des Raums. In einem Hotel beispielsweise blau für die Reception und rot für die Bar.
3. Farbkombinationen
Zu wenig Sinnesreize erzeugen Müdigkeit und Langeweile. Die Verwendung mehrer Farben bzw. Farbtöne in einem Raum macht diesen interessanter.
Kombinieren Sie die gewählte Haupfarbe mit einer, möglicherweise auch zwei weiteren. Ähnliche an die Hauptfarbe angelehnte Farbtöne wirken harmonischer. Beachten Sie dabei, daß die Haupfarbe dominierend bleibt.
Auch Kontraste können reizvoll und durchaus sinnvoll sein. Sie ermöglichen es die Aufmerksamkeit auf die interessanten Stellen zu lenken und andere verschwinden zu lassen.
Nutzen Sie aggressive Farben oder eine zweite Hauptfarbe sparsam und zielgerichtet als Blickfang um Akzente zu setzen. Schaffen Sie Kontraste indem Sie helle und dunkle Farbtöne oder kalte und warme Farben miteinander kombinieren.
4. Lichtquellen und Texturen berücksichtigen
Die Wirkung von Farben hängt ab von ihrer Beleuchtung und ihrem „Untergrund“. Das gleiche Rot wirkt auf einer stumpfen wenig beleuchteten Oberfläche natürlich anders als auf hell beleuchtetem, glänzendem Material. Ein glänzender Untergrund verstärkt die Wirkung einer kalten Farbe, ebenso wie eine grelle Beleuchtung. Berücksichtigen Sie bei der Farbwahl die Lichtsituation im Raum und die Materialien für welche die Farben gewählt werden.
5. Farbkarten erstellen
Bemusterung ist ein wirksames Mittel um unliebsamen Überraschungen vorzubeugen. Vergewissern Sie sich, ob Ihr Farbkonzept funktioniert indem Sie eine Farbkarte mit Farbmustern erstellen. Verwenden Sie dabei die Materialien auf denen die Farbe tatsächlich zum Einsatz kommen soll.
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